didacta 2010 vom 16. bis 20. März: Bund der Freien Waldorfschulen startet bundesweite Kampagne zur Lehrergewinnung

Stuttgart, 12.03.2010. Der Bedarf an „guten Lehrern“ ist allgegenwärtig und schließt die Waldorfschulen nicht aus. In den nächsten zehn Jahren wird allein an Waldorfschulen jede vierte Lehrkraft das Pensionsalter erreicht haben. Wie die Kultusministerkonferenz schätzt, fehlen an deutschen Schulen im Jahr 2015 rund 100.000 Lehrer – Tendenz steigend. Daher startet der Bund der Freien Waldorfschulen pünktlich zur diesjährigen Bildungsmesse „didacta“ vom 16. bis 20. März eine bundesweit angelegte Kampagne zur Lehrergewinnung.

Ein Thema, das derzeit nicht nur die Waldorfschulen bewegt, ist der Mangel an „guten Lehrern“. Deshalb geht es dem Bund der Freien Waldorfschulen bei der diesjährigen Bildungsmesse „didacta“ nicht nur darum, zu zeigen, wie eine fruchtbare Zusammenarbeit von Eltern, Kindergärten und Schulen aussehen kann. Die Messe bildet gleichzeitig den Auftakt einer groß angelegten Kampagne, mit der neue Lehrer für die Waldorfschulen gewonnen werden sollen.

„Was wir suchen, sind Menschen, die für ihre Schüler gleichzeitig Impulsgeber und Mentoren, kritische Instanz und Begleiter auf ihrer ‚Entdeckungsreise’ durch die Schulzeit sind“, erklärt Peter Augustin, Pressesprecher des Bundes der Freien Waldorfschulen. „Dabei sind nicht nur fachliche Kompetenzen gefragt. Auch die eigene Persönlichkeit und aktives Engagement spielen eine wichtige Rolle bei diesem Beruf.“

Der Lehrplan der Waldorfschule ist ein Rahmenlehrplan, der sich an den Entwicklungsstufen des Kindes orientiert. Schon ab der ersten Klasse erlernen die Kinder Fremdsprachen, in den ersten Schuljahren ist „bildhafter" Unterricht ein wesentliches Prinzip. Die Inhalte werden so behandelt, dass die Schüler Dinge verstehen und erleben lernen. Später eignen sich die Kinder wissenschaftliche Kenntnisse an und erlernen die Gesetzmäßigkeiten der modernen Naturwissenschaften. Dabei legen Waldorfschulen Wert darauf, dass die Schüler selbst forschend tätig werden, ihre Wahrnehmung trainieren und eigenständig schlussfolgern lernen.

Angehende Waldorflehrer müssen mindestens das Abitur, die fachgebundene Hochschulreife oder einen vergleichbaren Abschluss nachweisen. Sie benötigen eine staatliche Unterrichtsgenehmigung, die je nach Bundesland an unterschiedliche Voraussetzungen gebunden ist. Darüber hinaus müssen Waldorflehrer eine waldorfpädagogische Qualifikation nachweisen. „In Deutschland gibt es zehn Waldorflehrerseminare und mehr als vierzig Berufsbegleitende Ausbildungskurse“ sagt Augustin über die Vielfalt der Möglichkeiten. „Je nachdem, welchen Studienabschluss Interessierte an einem der Waldorfseminare anstreben, wird zusätzlich ein Fach-, Hochschul- oder Lehramtsstudium oder eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt.“ Wer sich für den Beruf des Waldorflehrers interessiert, muss also nicht zwingend ein Lehramtsstudium absolviert haben. Auch Quereinsteiger, die bislang keine Berührung mit der Waldorfpädagogik hatten, sich aber fachlich und pädagogisch eignen, sind potenzielle Waldorflehrer.

Wer mehr über den Beruf des Waldorflehrers erfahren möchte und sich eine pädagogische Laufbahn als Lehrer vorstellen kann, der sollte den Bund der Freien Waldorfschulen bei der „didacta“ in Halle 7, Stand A 38 besuchen. Hier bekommen Interessierte nicht nur alle Informationen rund um das Thema „Lehrer werden“, sondern erfahren auch mehr über die Waldorfwelt sowie über wissenschaftliche Arbeiten der Pädagogischen Forschungsstelle. Zudem zeigen der Bund der Freien Waldorfschulen und die Vereinigung der Waldorfkindergärten im Rahmen einer Sonderschau zum Thema „Waldorfpädagogik aktuell“ vom 17. bis 20. März jeweils um 16 Uhr, wie Eltern, Kindergärten und Schulen sinnvoll zusammenarbeiten und wie die Kinder davon profitieren können. In der Veranstaltungsreihe „Das Tagesgespräch“ – täglich um 13 Uhr – finden Gespräche mit Prominenten über ihre Bildungserfahrungen und -vorstellungen und offene Diskussionsrunden zu aktuellen Bildungsthemen statt.

Das Programm der Sonderschaufläche finden Sie hier.

Weiterführende Informationen sowie aktuelle Stellenangebote stehen im Internet unter www.bildung-fuers-leben.de zur Verfügung.

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