Handwerk und Waldorfschulen vereinbaren Kooperation zur Berufsorientierung

Handwerk und Waldorfschulen vereinbaren Kooperation zur Berufsorientierung

Berlin/Hamburg/Stuttgart, 27. Oktober 2017/BP/VS: In einem gemeinsamen Positionspapier haben der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) eine Kooperation zum Ausbau der Berufsorientierung vereinbart. Ziel der künftigen verstärkten Zusammenarbeit ist es, Schülerinnen und Schülern an Waldorfschulen frühzeitig die vielfältigen Berufs- und Karrierewege im Handwerk aufzuzeigen.

„An unseren Schulen wird noch viel zu selten vermittelt, dass junge Menschen mit einer dualen Ausbildung in ein sehr erfolgreiches Berufsleben starten können und zahlreiche Karriereoptionen haben. Von den Möglichkeiten außerhalb des akademischen Weges erfahren sie oft viel zu wenig. Genau hier knüpft unsere Kooperation an. Das Handwerk macht sich bereits seit Jahren für eine umfassende Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen stark. Die Waldorfschulen machen jetzt vor, wie man Jugendlichen umfassend alle späteren beruflichen Wege aufzeigt“, so ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer.

Eine frühzeitige Berufsorientierung, die zudem praktische Erfahrungen in Handwerksbetrieben vorsieht und auf diese Weise die Attraktivität des Handwerks in allen Facetten vermittelt, kann den Jugendlichen helfen, den für sie passenden Beruf zu finden und keine Fehlentscheidungen zu treffen. 

„Für die Waldorfschülerinnen und -schüler ist diese Zusammenarbeit ein Zugewinn, weil wir sehr berufs- und praxisbezogen Orientierung geben und Transparenz schaffen. Die Jugendlichen lernen in Projekten und Praktika in Handwerksbetrieben nicht nur die vielfältigen Berufe kennen, sondern finden dabei auch heraus, ob diese zu ihren Neigungen, Interessen und Fähigkeiten passen. Das hilft bei der Berufswahl", so Hans-Georg Hutzel, Vorstand im BdFWS.

Waldorfschülerinnen und -schüler sollen künftig besser über die zahlreichen Möglichkeiten zur persönlichen Verwirklichung in den über 130 Handwerksberufen aufgeklärt und direkt mit Handwerksbetrieben in Kontakt gebracht werden. Geplant sind neben der stärkeren Vernetzung von Schulen, Handwerksorganisationen und Betrieben etwa Bildungspartnerschaften, eine stärkere gemeinsame Informationspolitik sowie der Ausbau von Schülerpraktika.

Gemeinsames Positionspapier

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 240 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Seit 2013 sitzt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS als Zweigstelle in Hamburg. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.