Bund der Freien Waldorfschulen warnt vor rechtsextremen Strömungen

Düsseldorf/Stuttgart, 27. Januar 2015/HKU. Der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) hat die Delegierten der 234 Waldorfschulen in Deutschland anlässlich ihrer Bundes-Delegiertentagung am 25. Januar in Düsseldorf aufgefordert, sich aktiv mit einer Szene auseinanderzusetzen, die seit einiger Zeit unter dem Namen »Reichsbürger« oder „NeuDeutschtum“ bekannt geworden ist. Als Grundlage für die Beschäftigung mit dem Thema hat der BdFWS eine Broschüre herausgegeben.

„Wir haben uns zu dieser Veröffentlichung entschlossen,“ so Vorstandsmitglied Henning Kullak-Ublick, „weil wir es in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation für notwendig halten, Ideen wie Ökologie, Ganzheitlichkeit in Gesellschaft, Bildung, Landwirtschaft und Medizin, die kritische Auseinandersetzung mit dem Geldwesen, die Partizipation der Bürger in politischen Entscheidungen klar von politischen Positionen abzugrenzen, die sich dieser Begriffe vor einem rechtsextremen oder rassistischen Hintergrund bedienen. Deshalb wünschen wir uns auch, dass die Broschüre im Unterricht mit Oberstufenschülern diskutiert wird.“

Die Publikation wendet sich insbesondere an Waldorfschulen und andere freie Schulen sowie Waldorfkindergärten. Aber auch komplementärmedizinische Einrichtungen, biologisch-dynamisch wirtschaftende Höfe, Initiativen zur Einführung von Regionalwährungen und des bedingungslosen Grundeinkommens sollen damit angesprochen werden. Alle diese Arbeitsfelder stehen aus der Sicht des BdFWS im Fokus der Reichsbürger-Szene und es bestehe die Gefahr, dass dies von den jeweiligen Aktivisten nicht wahrgenommen werde. Nachdem der Popmusiker Xavier Naidoo bei den zunehmend von rechts vereinnahmten »Montagsdemos« typische Reichsbürger-Thesen zum Rechtsstatus Deutschlands verkündet hatte, wurde auch vermehrt in den Medien über die Bewegung berichtet.

Die Broschüre ist für 3€ im Webshop des BdFWS oder zum Download auf der Homepage erhältlich.