Rechtsextremismus und Waldorfpädagogik sind unvereinbar

Kassel/Hamburg/Stuttgart, 19. Juni 2015/HKU/WB. Die Freie Waldorfschule Minden hat den Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen (BdFWS) im Mai informiert, dass es Hinweise auf die Verbindung eines Mitarbeiters mit dem rechtsextremen Milieu gibt und um Unterstützung bei der Aufklärung gebeten. Die Recherchen des BdFWS haben diesen Verdacht aus Sicht des Bundesverbandes erhärtet.

„Rechtsextremismus in jeder Form ist weder mit der Pädagogik noch mit dem zivilgesellschaftlichen Selbstverständnis der Waldorfschulen vereinbar“ sagte dazu Henning Kullak-Ublick vom BdFWS-Vorstand. Der BdFWS und seine Mitgliedseinrichtungen distanzieren sich ausdrücklich von jeder Form des Rechtsextremismus, Nationalismus, Rassismus oder anderen Formen der Diskriminierung. Entsprechend ist die Mitarbeit eines Lehrers, der diesem Spektrum angehört, ausgeschlossen.

Der Vorstand des BdFWS und der Arbeitsgemeinschaft der Freien Waldorfschulen in Nordrhein-Westfalen (ARGE NRW) haben die Mindener Waldorfschule daher aufgefordert, den betreffenden Kollegen mit sofortiger Wirkung vom Unterricht freizustellen und die Zusammenarbeit zu beenden, sofern sich die Verdachtsmomente bestätigen.

Die Freie Waldorfschule Minden hat die „Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus NRW“ als externe Beratungsstelle hinzugezogen.

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 234 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Seit 2013 sitzt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS als Zweigstelle in Hamburg. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.