Waldorfschüler engagieren sich für Bildung weltweit: Europaweiter „WOW-Day“ 2011 – weil jeder etwas bewegen kann

Stuttgart/Berlin, 7.9.2011/CMS. Am 29. September 2011 stellen über 100 Waldorf- schulen aus 16 Ländern ihre Kreativität unter Beweis, indem sie sich gemeinsam für benachteiligte Kinder einsetzen, denen dadurch konkret geholfen werden kann. An einem Tag arbeiten die Waldorfschüler für Kinder in der ganzen Welt – Waldorf One World (WOW) und bereichern damit das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011.

Schülerinnen und Schüler in Deutschland äußerten vielfach den Wunsch, mit ihrem Engagement die Welt ein kleines Stück verbessern zu wollen, indem sie Waldorf- initiativen im Ausland unterstützen und so Kindern den Zugang zu Bildung ermög- lichen. Daraus entstand 1994 der erste WOW-Day, der inzwischen im 18. Jahr stattfindet. „Viele Schüler waren berührt von den Bedingungen, unter denen Schule z.B. in Entwicklungsländern funktionieren muss, und gleichzeitig begeistert von so viel Initiative“, erklärt Olivia Girard, Projektleiterin bei den Freunden der Erziehungs- kunst Rudolf Steiners. Waldorfschulen im Ausland erhalten vielfach gar keine staat- liche Unterstützung für ihre wichtige Arbeit und sind daher auf Spenden angewiesen. Hier Hilfe zu leisten, ist Aufgabe der „Freunde“: sie setzen sich für die internationale Waldorfbewegung ein, vermitteln Freiwilligendienste in alle Welt und führen Notfall- pädagogik durch. Gemeinsam mit dem Bund der Freien Waldorfschulen und dem European Council for Steiner Waldorf Education begeistern sie zudem Schulen für den jedes Jahr im Herbst stattfindenden WOW-Day.
Ein solcher europaweiter Aktionstag kann viel bewirken: 2010 haben 150 Schulen aus 15 Ländern 319.818,88 € gesammelt, was benachteiligten Kindern von 52 Waldorfinitiativen in 24 Ländern zugute kam. Diese Hilfe erreicht die Bedürftigen direkt und ohne Umwege und kann die Welt im Kleinen verändern, so zum Beispiel, wenn Kinder im peruanischen Amazonien zur Abendschule gehen können, die tagsüber als Diener oder Sklaven arbeiten müssen: „Hunderte von Kindern werden nun das ganze Jahr über Unterricht bekommen und können Lesen und Schreiben lernen“, erklärt Girard.
Neben ihrer Begeisterung für wohltätiges Handeln können die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler an diesem Tag auch verinnerlichen, dass sie Weltbürger „einer Welt“ sind, die immer mehr auf freiwilliges Engagement angewiesen ist. So darf man gespannt sein, wie die jungen Menschen ihr kreatives Potential dieses Jahr, in dem man weltweit auch den 150. Geburtstag Rudolf Steiners feiert, einset- zen werden, um dem guten Zweck zu dienen: Von Eintags-Arbeitsplätzen, Zirkus- vorstellungen oder Pantomime in Fußgängerzonen über Kuchenverkauf und Sponso- renläufe bis hin zu Benefizkonzerten ist alles denkbar. Weitere Informationen sind unter www.freunde-waldorf.de/wow-day abrufbar.

Kontakt:
Olivia Girard: Projektleiterin, Freunde der Erziehungskunst
(berlin@freunde-waldorf.de)
Celia Schönstedt: Pressesprecherin, Bund der Freien Waldorfschulen (pr@waldorfschule.de)

Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.
Der Verein fördert Initiativen im freien Bildungswesen. Seit 1976 setzt er sich für die weltweite Entwicklung der Waldorfpädagogik ein und damit für ein grundsätzlich freies Schul- und Bildungswesen. Weltweit gibt es heute über 1.000 Waldorfschulen sowie 2.000 Kindergärten und Förder-Einrichtungen in allen Erdteilen, darunter auch in Israel, Südafrika und Ostasien.

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 226 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

European Council for Steiner Waldorf Education (ECSWE)
Der europäische Rat für Steiners Waldorferziehung beinhaltet 26 nationale Waldorf- vereinigungen und repräsentiert damit über 680 Waldorfschulen in Europa mit über 147.000 SchülerInnen.