Reichsbürger-Vorwurf in Ravensburg: 
Aufarbeitung beginnt – Bund der Freien Waldorfschulen begrüßt Aktivitäten

Berlin, 23. Juni 2023 (NA/BB): Im Frühjahr 2023 wurde bekannt, dass an der Freien Waldorfschule Ravensburg ein Mitarbeiter mit Reichsbürger-Hintergrund beschäftigt war. Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen wurden rasch gezogen. Nun beginnt die inhaltliche Aufarbeitung.

Der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) hatte gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Waldorfschulen in Baden-Württemberg (LAG BW) darauf gedrängt, dass die Schule neben der arbeitsjuristischen Klärung einen schulweiten Aufarbeitungsprozess startet. Als versierte Begleitung konnte der Verein „Bildungseinrichtungen gegen Rechtsextremismus e.V.“ vermittelt werden, der nun beratend mit den Gremien der Schule, den Eltern und der Schülerschaft tätig ist.

„Schulleitung und Trägerverein haben in den Wochen nach Bekanntwerden der Vorwürfe Aussprachen mit der Schulgemeinschaft organisiert,“ weiß Nele Auschra, Sprecherin des BdFWS, und führt aus: „Auch der regelmäßige Austausch mit der LAG BW und die Beauftragung des Vereins ‚Bildungseinrichtungen gegen Rechtsextremismus e.V.‘ entspricht unseren Forderungen, die wir hiermit erfüllt sehen – es ist erfreulich, dass der Prozess begonnen ist“.

Der regelmäßige Bericht an die LAG BW wird weiterhin erwartet, ebenso, dass Erkenntnisse aus der Aufarbeitung der LAG BW und dem BdFWS kommuniziert werden.

Waldorfschulen ergreifen Maßnahmen, sobald erkennbar wird, dass Anhänger demokratiefeindlicher Haltungen in der Schulgemeinschaft agieren, Als Dachverband informiert der BdFWS seine Mitglieder seit vielen Jahren regelmäßig zu dieser Thematik und unterstützt seine Schulen gegen jeden Versuch rechter Einflussnahme. Ein professioneller Aufarbeitungsprozess, wie er in Ravensburg vorgenommen wird, leistet einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Präventionsstrategie.

Dazu gehört ebenso das „Webinar gegen extremistische Unterwanderung und antidemokratische Tendenzen an Freien Waldorfschulen in Baden-Württemberg“ am 19. Juni 2023, zu dem die LAG BW eingeladen hatte und zu dem sich über 200 Zuhörer:innen angemeldet hatten. Thematisch wurden dort die virulenten Themen rund um Unterwanderungsversuche und antidemokratische Tendenzen aufgegriffen um die Schulen zu befähigen, proaktiv tätig werden zu können. „Diese gute regionale Arbeit ergänzt unsere deutschlandweiten Aktivitäten. Es gilt, diese stetig fortzuführen,“ bekräftigt Auschra.


Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 253 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. In Deutschland besuchen 90.500 Schüler:innen eine Waldorfschule. Siehe auch waldorfschule.de.

Kontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bund der Freien Waldorfschulen e.V., pr@waldorfschule.de.

Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Waldorfschulen in Baden-Württemberg e.V.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Waldorfschulen in Baden-Württemberg e.V. ist der schulübergreifende Ansprechpartner und das zentrale Auskunftsorgan für alle an der Waldorfpädagogik Interessierten im Land. Sie vertritt die Interessen der 57 Mitgliedsschulen gegenüber Regierung, Politik, Behörden, Verbänden, Presse und Öffentlichkeit in Themen, die alle Waldorfschulen betreffen. Siehe auch: waldorf-bw.de