Beispiele dafür sind:
- Fächerübergreifendes Lernen
- Praktisches Lernen
- Integrative Lernformen
- Fremdsprachenunterricht ab der 1. Klasse
- Neue Formen der Leistungsbewertung
- Größere Lerneinheiten
- Überwindung des 45-Minuten-Taktes
- Kein Sitzenbleiben
- Ausbildung künstlerisch-schöpferischer Kreativität
Was es bedeutet, Waldorflehrer:in zu sein
Als Waldorflehrer:in haben Sie viel Gestaltungsfreiheit. Das bringt gleichermaßen großen Spielraum für die eigene Entfaltung wie auch eine Menge Verantwortung mit sich. Und es sei an dieser Stelle nicht verschwiegen: Der Beruf ist zeitintensiv und wird teilweise geringer entlohnt, als es die Verbeamtung bei Lehrer:innen an staatlichen Schulen erlaubt. Deswegen sollten Sie Freude, Motivation und Zufriedenheit daraus ziehen, Erziehung aktiv zu gestalten und neben Ihrem Wissen auch Ihre Persönlichkeit einzubringen. Die pädagogische Freiheit, die Arbeit in einer kreativen Atmosphäre frei von Noten- und Versetzungsdruck und die Zeit für intensive persönliche Begegnungen mit Ihren Schülerinnen und Schülern sind Ihnen Werte an sich.
Epochenunterricht
Sie gestalten Ihre Schule in voller Selbstverwaltung, gemeinsam mit gleich gesinnten Kolleg:innen. Der Lehrplan der Waldorfschule ist ein Rahmenlehrplan, der sich an den Entwicklungsstufen des Kindes orientiert. Als Klassenlehrer:in begleiten Sie Ihre Schülerinnen und Schüler in der Regel von der ersten bis zur achten Klasse und gestalten den Epochenunterricht, der in der Oberstufe von Fachlehrer:innen übernommen wird. Dieser ist so organisiert, dass über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen täglich in zwei Stunden jeweils ein Fach vertieft wird (Deutsch, Geschichte, Mathematik, Naturwissenschaften usw.). Schulfächer, die laufender Übung bedürfen (Fremdsprachen, künstlerischer Unterricht), kommen in den darauffolgenden Fachstunden zum Zug. Weil die Waldorfpädagogik die Kreativität wecken möchte, erarbeiten und gestalten die Kinder ihre Lehrbücher in Form von sogenannten Epochenheften.
Entdeckendes Lernen
Als Waldorflehrer:in schaffen Sie die Bedingungen, um Kindern entdeckendes Lernen und die Verknüpfung unterschiedlicher Wahrnehmungen zu ermöglichen. Deswegen haben Kunst, Sprache, Bewegung, Musik, Religion und Theater an Waldorfschulen einen hohen Stellenwert, auch in der Gestaltung einzelner Unterrichtsstunden. Als Lehrkraft verzichten Sie auf notenorientiertes Lernen und selektieren nicht nach Leistung: In ausführlichen Textzeugnissen steht die individuelle Einschätzung der Fähigkeiten des Einzelnen im Mittelpunkt.
Wen wir für die Waldorfschulen suchen
Der Bedarf an „guten Lehrer:innen" ist allgegenwärtig und schließt die Waldorfschulen nicht aus. Um ihren Schülerinnen und Schülern ein breites Wissen zu vermitteln, setzen Waldorfschulen auch in ihrer Lehrer:innenwahl auf Vielfalt. Ausgebildete Lehrkräfte, die sich auf ihrer Suche nach neuer Orientierung der Waldorfpädagogik zuwenden, und Absolvent:innen von pädagogischen Hochschulen und Lehramtsstudiengängen der Universitäten sind ebenso willkommen wie Quereinsteiger:innen, die bislang keine Berührung mit der Waldorfpädagogik hatten, sich aber fachlich, geistig und pädagogisch als Waldorflehrer:innen eignen. Denn wir gehen davon aus, dass es nicht nur gute Unterrichtsmethoden sind, die einen Menschen im besten Wortsinn zum Erzieher oder zur Erzieherin machen.
Verschiedene Anforderungen
Angehende Waldorflehrer:innen müssen mindestens das Abitur, die fachgebundene Hochschulreife oder einen vergleichbaren Abschluss nachweisen. Je nachdem, welchen Studienabschluss Interessierte an einem der Waldorfseminare anstreben, wird zusätzlich ein Hochschul-, Fach- oder Lehramtsstudium oder eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt. Durch das breite pädagogische Angebot finden Menschen mit den unterschiedlichsten beruflichen Qualifikationen ein Aufgabenfeld an der Waldorfschule: von Fremdsprachen und Naturwissenschaften über Bildende Kunst und Musik bis hin zu Sport, Eurythmie, Gartenbau, Handarbeit und Werken.
Perspektiven
Waldorflehrer:innen sind begleitend und helfend bei der individuellen Entwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler und sehen es als ihre Aufgabe an, sich intensiv mit den Kindern und Jugendlichen auseinanderzusetzen. Das erfordert den vollen Einsatz der eigenen Persönlichkeit, bildet aber zugleich die Grundlage jener „Menschenkenntnis", die es erlaubt, Stärken und Schwächen zu erkennen und Raum zu geben für Erfahrungen, Talente und Neigungen. Was ein Kind im Laufe der Schulzeit lernen muss und wie es sich dieses Wissen aneignen kann - in diesem Spannungsfeld bewegt sich das Wirkungsfeld der Waldorflehrkraft.
Waldorflehrer:innen sind gefordert. Denn die kollegiale Selbstverwaltung, die intensive Elternarbeit und zahlreiche Veranstaltungen verlangen einen besonderen Einsatz, der über den Pflichtunterricht hinausgeht. Im Gegenzug bietet eine Freie Waldorfschule ihren Mitarbeiter:innen außergewöhnliche Gestaltungsmöglichkeiten. In einer Gemeinschaft von Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen, die auf der gemeinsamen Grundlage der Waldorfpädagogik ein ganzheitliches, werteorientiertes Erziehungskonzept verwirklichen wollen, erweitern Waldorflehrkräfte ihren eigenen Horizont ebenso wie den ihrer Schüler:innen. Sie sind Teil einer internationalen Schulbewegung, die sich weltweit pädagogisch und sozial für eine besondere Erziehung und Bildung des Menschen engagiert. Werden Sie Teil der Waldorfwelt und bewerben Sie sich als Waldorflehrer:in! Wir freuen uns auf Sie! Welche Schulen aktuell auf der Suche nach Lehrkräften sind, erfahren Sie hier.

