Der Weg zur Medienmündigkeit

In der Waldorfpädagogik geht darum, bis zur Schulreife zunächst die gesunde Entwicklung der leiblichen und seelischen Kräfte der Kinder zu „ermöglichen“ und diese in den ersten Schuljahren als Grundlage einer späteren Medienmündigkeit dann weiter zu stärken. Getreu dem Motto "mit allen Sinnen Kind sein" dienen vielfältige und differenzierte Sinneserfahrungen dabei dem Selbsterleben und dem Ausbilden des Körpers als Instrument des eigenen Willens.

Den Begriff etablierte Prof. Paula Bleckmann mit ihrem Buch "Medienmündig – Wie unsere Kinder selbstbestimmt mit dem Bildschirm umgehen lernen" aus dem Jahr 2012, seither mehrfach neu aufgelegt im Verlag Klett-Cotta erschienen. Ihre Website “analog vor digital” bietet eine Fülle an praktischen Ideen für eine mündigkeitsorientierte Medienbildung. 

Medienmündige Menschen

In der Medienpädagogik haben die Waldorfschulen das Bildungsziel, die Schülerinnen und Schüler zu Medienmündigen Menschen zu bilden, damit die Kinder am Ende der Schulzeit den Anforderungen des Lebens gewachsen sind. Eine zeitgemäße Pädagogik ist sich darüber im Klaren, dass Kinder in einer technisch-medialen Welt aufwachsen. Deshalb ist alle Erziehung in der Gegenwart immer auch Medienerziehung. Wenn junge Menschen die Schule verlassen, sollen sie alle Medien sachgerecht einsetzen können; sie sollen verstehen, wie Medien technisch aufgebaut sind und wie sie gesellschaftlich wirken. 

Mit dieser Zielsetzung steht die Waldorfpädagogik im Einklang mit den Forderungen der Zeit. Der entscheidende Unterschied zu anderen pädagogischen Auffassungen liegt in der Methodik, wie das Bildungsziel der Medienmündigkeit erreicht wird. Die Medienerziehung der Waldorfpädagogik orientiert sich an der Entwicklung des Kindes – und nicht am Vorhandensein von Geräten.

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